Best Practice


Lobmeyrhof

Der aus dem späten 19. Jahrhundert stammende Lobmeyrhof ist ein Vorbild für den sozialen Wohnbau in Wien. Das groß angelegte Renovierungsprojekt umfasste eine vollständige Modernisierung.


Der Lobmeyrhof, im 16. Wiener Gemeindebezirk gelegen, wurde von 1898 bis 1901 als eines der ersten großen Projekte des sozialen Wohnbaus umgesetzt. Er wurde anlässlich des 50. Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. errichtet und ist ein Archetyp für den sozialen Wohnungsbau im sogenannten Roten Wien der 1920er und 1930er Jahre. Das Gebäude mit ursprünglich rund 150 Wohnungen und Geschäften im Erdgeschoss verfügt über einen großzügigen, für Wohnhäuser typischen Hof in Wien. Aufgrund seines historischen Kontextes ist es als historisches Wahrzeichen gelistet. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Architektinnen und Architekten und dem Bundesdenkmalamt war eine spektakuläre Intervention der bestehenden Struktur möglich.

Das Gebäude war zu Beginn der Sanierung fast unbewohnt. Größere Teile, die dem Innenhof zugewandt waren, wurden abgerissen, neue Treppenhäuser und Aufzüge gebaut. So konnte eine wesentliche Vergrößerung der Nutzfläche erreicht werden. Die Fassaden, die den Straßen zugewandt sind, wurden restauriert und erstrahlen heute wieder in ihrem neuen alten Glanz. Durch die neuen Treppen und Aufzüge ist jetzt ein barrierefreier Zugang zu allen Wohnungen möglich. Im Dachgeschoss bieten zwei neue Stockwerke mit Lofts zusätzliches Potenzial für neue Wohneinheiten. Im weitläufigen Hof blieben alte Bäume erhalten, die zu einer hohen Lebensqualität beitragen. Jetzt bietet der Lobmeyrhof insgesamt 175 neue und renovierte moderne Wohnungen. Da Fernwärme und Lüftung mit Wärmerückgewinnung implementiert worden sind, hat der Lobmeyrhof außerdem den Energiegebäudestatus: niedrig.