Im 22. Wiener Gemeindebezirk befindet sich der Alfred Klinkan-Hof, eine kommunale Wohnanlage mit rund 530 Wohnungen. Die Gestaltung des Wohnkomplexes erinnert aufgrund seiner U-förmigen Struktur an ein römisches Theater. Diese Form hat den negativen Effekt, dass der Lärmpegel erheblich ansteigt und sich die Anwohner und Anwohnerinnen bei Wiener Wohnen melden.
Partizipationsprozess: Umgang mit Lärmkonflikten
Die Stadt Wien stellte nicht nur Mittel zur Verfügung, um den Hof neu zu gestalten und damit Lärm zu minimieren, sondern erkannte auch die Bedeutung der sozialen Komponente. wohnpartner hatte die Aufgabe, einen Prozess zur Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner zu initiieren. Verschiedene Interessensgruppen waren an dem Prozess beteiligt: die Mieterinnen und Mieter selbst, die Mietervertreterinnen und Mietervertreter, soziale und öffentliche Organisationen sowie Wiener Wohnen und das Bezirksamt. wohnpartner leitete die verschiedenen Gruppen während des gesamten Prozesses der Neugestaltung und half bei der Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Regeln für die Nutzung gemeinsamer Räume. Der Beteiligungsprozess begann mit der Einrichtung verschiedener Arbeitsgruppen. wohnpartner besuchte die Wohnanlage regelmäßig im Rahmen ihres sozialräumlichen Ansatzes "wohnpartner unterwegs". Sie organisierten für die Bewohner sogenannte "Charter-Gespräche", installierten tragbare Gartenbeete und luden die Bewohner ein, Verantwortung zu übernehmen. Diese Charta-Gespräche waren Teil eines partizipativen Prozesses zur Erarbeitung der so genannten "Wiener Charta" im Jahr 2012.
"Generationenhof"
Innerhalb dieser Gruppen wurden zunächst Ideen und Vorschläge entwickelt. In der eigentlichen Planungsphase im Jahr 2011 wurden sie dann berücksichtigt.
Durch die separate Arbeit mit den einzelnen Gruppen und die Verwendung verschiedener Werkzeuge wie Zeichnungen, Vorträge usw. konnten weniger sichtbare Mieter erreicht und einbezogen werden. Das Ergebnis dieses Prozesses hatte einen starken Einfluss auf die endgültige strukturelle Umwandlung des Hofes in einen Generationen-Spielplatz (Generationenhof). Ihre Wirkung zeigt sich auch in der breiten und konfliktarmen Nutzung der Flächen durch viele verschiedene Mieter seit ihrer Eröffnung im Jahr 2013.

