Die Wiener Werkbundsiedlung, eines der wichtigsten Beispiele der österreichischen Moderne, wurde 1932 als Ausstellung für ein Modell für "moderne Lebensweisen" eröffnet.
Die Wiener Werkbundsiedlung wurde vom Architekten Josef Frank, einem Vertreter der Wiener Moderne initiiert. Ursprünglich wurden von 1930 bis 1932 70 kleine Einfamilienhäuser von 32 eingeladenen internationalen und österreichischen Architekten entworfen. Die Grundidee bestand darin, unterschiedliche individuelle Lösungen zu zeigen, um den Raum optimal mit moderner Innenarchitektur zu verbinden. Sechs Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber nach dem Krieg ersetzt.
Die gesamte Wohnsiedlung zählt zu den herausragenden Beispielen der Moderne in Österreich. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden zwischen 2012 und 2016 unter der Leitung von p.good architects 48 Gebäude von Grund auf saniert. Aufgrund des unterschiedlich guten Zustands der Gebäude wurde entschieden, dass alle Häuser aufwendig restauriert werden.
Da die meisten Häuser während der Renovierung bewohnt waren, war es eine besondere Herausforderung, die Anforderungen der denkmalpflegerischen Bestimmungen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Mieterinnen und der Mieter zu erfüllen. Die Aufgabe bestand also einerseits darin, möglichst viel von den historischen Strukturen zu erhalten und andererseits modernen Wohnkomfort zu schaffen. Für die Restaurierungsarbeiten wurden die gleichen Handwerkstechniken wie in den frühen 1930er Jahren verwendet.
Um den modernen Umweltanforderungen gerecht zu werden, wurden die renovierten historischen Fenster mit Wärmeschutzglas versehen. In einigen Fällen wurden Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert. Aufgrund dieser Maßnahmen konnte der Wärmegewinn / -verlust der Gebäude um die Hälfte reduziert werden.





