Seit 2008 ist die Einwohnerinnen- und Einwohnerzahl in Wien um 220.000 Einwohnerinnen und Einwohner gestiegen, von 1,67 Millionen im Jahr 2008 auf 1,89 Millionen im Jahr 2018. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 1,4 Prozent.
Aktuelle Prognosen sagen für die kommenden Jahre einen ähnlichen Trend voraus: 2025 wird Wien voraussichtlich die Zwei-Millionen-Einwohnerinnen und -Einwohner-Marke erreichen.
Um der Wohnungsnachfrage nachzukommen, wurde im "Stadtentwicklungsplan 2025" eine gemeinsame Strategie der Stadterweiterung und Nachverdichtung festgelegt. Hauptziel ist die Sicherung einer flächensparenden Stadtentwicklung und die Beibehaltung des Anteils von fünfizg Prozent der Grünfläche. Daher sollten neue städtebauliche Entwicklungen eine Dichte von 2,5 (Brutto-Bauland) erreichen und bestehende Stadtviertel insbesondere aus der Nachkriegszeit weiter ausgebaut werden.
Eine sozial durchmischte Stadt
Seit den 1920er-Jahren bietet die Stadt Wien Sozialwohnungen in der gesamten Stadt an. Der Anteil des sozialen Wohnbaus (kommunale Wohnungen und Wohnungen der gemeinnützigen Bauträger) reicht von zehn Prozent im 8. Bezirk bis zu 65 Prozent im 11. Wiener Gemeindebezirk.
Darüber hinaus boten bis Anfang der 2000er-Jahre Niedrigstandard-Wohnungen in Gebäuden der Gründerzeit sehr günstige Konditionen. Sanierungen und Modernisierungen lassen dieses Segment jedoch seit den 1970er Jahren kontinuierlich schrumpfen. In den letzten Jahren wurden verschiedene Strategien, wie das "Smart Housing Program", das "Aktionsprogramm für Fertighäuser" und "Gemeindebau Neu" entwickelt, um stattdessen wieder mehr leistbare Wohnungen in neuen Gebäuden zu schaffen.
Demografischer Wandel
Wien befindet sich inmitten eines demografischen Wandlungsprozesses: einerseits wird die Stadtbevölkerung im Durchschnitt jünger, andererseits nimmt die Zahl ältere Menschen zu. Auch deren spezifische Bedürfnisse gilt es zu berücksichtigen. Das passiert bereits im Wohnungssektor. Nichts desto trotz müssen diese Bemühungen aufgrund der unterschiedlichen Lebensstile in naher Zukunft mit noch gezielteren Ansätzen weiter intensiviert werden.
Klimawandel
Die Herausforderungen des Klimawandels und des Klimaschutzes, denen sich Österreich – beispielsweise durch das Kyoto- oder Paris-Abkommen – verpflichtet hat, sind für den Wohnungssektor, sei es in der Stadterneuerung oder im Neubau, ständig relevant. Hohe Energiestandards sind auch in Zukunft durch sinnvolle, innovative und ganzheitliche Lösungen zu verbessern. Sie dürfen nicht zu teureren Bauvorhaben führen, da Wohnraum bezahlbar bleiben muss. Gleichzeitig ist die Widerstandsfähigkeit von Wohngebäuden im Hinblick auf den Klimawandel zu auszubauen. Wien verfügt bereits jetzt über die höchste Anzahl an mehrgeschossigen Passivhäusern. Außerdem wird Wien im Rahmen seiner Smart-City-Aktivitäten zukunftsweisende Themen erarbeiten.